Das TGZ Bautzen führte in der Zeit vom 27. – 28. September 2007 im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) und in Zusammenarbeit mit dem ADT – Bundesverband Deutscher Innovations-, Technologie- und Gründerzentren e. V. ein Unternehmenskooperationstreffen (UKT) in Belgrad, Serbien durch. Das Treffen wurde durch beide Seiten in den vergangenen Monaten gründlich vorbereitet. Das TGZ Bautzen verfügt seit längerem über Kontakte zu serbischen Wirtschaftsfördereinrichtungen. Die Industriemesse in Hannover und die Zuliefermesse Z in Leipzig wurden bereits in den vergangenen Jahren zur Geschäftsanbahnung zwischen Firmen aus dem TGZ Bautzen und dem regionalen Umfeld sowie serbischen Unternehmen genutzt. Die zentrale Lage der Republik Serbien in Südosteuropa und das im Zielland vorhandene Wirtschaftspotential waren die wichtigsten Motive für die Teilnahme der deutschen Unternehmen am UKT.
Um ein möglichst breites Interesse am UKT in beiden Ländern zu wecken, wurden mehrere serbische und deutsche Organisationen in die Vorbereitung des Treffens einbezogen. Zentraler Partner in Serbien war die Wirtschaftskammer Serbien. Dabei fungierte die Vertretung der serbischen Wirtschaftskammer in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main als vorrangiger Ansprechpartner. Zusätzlich wurden die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit GTZ und das Delegiertenbüro der Deutschen Wirtschaft in Serbien in die Vorbereitung einbezogen. Eine Vorbereitungsreise im Juli 2007 diente vorrangig der direkten Kontaktaufnahme mit den serbischen und deutschen Partnern in Belgrad. Zusätzlich wurden die regionalen Wirtschaftskammern in Novi Sad, Vojvodina und in Kragujevac besucht und für das Projekt gewonnen.
Im Vorfeld des Kooperationstreffens wurden die Wirtschaftsprofile von mehr als 30 deutschen Unternehmen erstellt und den serbischen Partnern zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig gewannen die slowenischen Gastgeber ca. 50 Unternehmen für die Kooperationsgespräche. Das TGZ Bautzen vertrat zusätzlich die regionalen Netzwerke „Maschinenbau und Metallbearbeitung in Ostsachsen – TEAM 22“ und das „Kunststoffnetzwerk Oberlausitz“. In der deutschen Delegation waren Unternehmen aus den Bundesländern Freistaat Sachsen, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westphalen und Brandenburg vertreten. Es handelte sich dabei um Unternehmen aus den Branchen Maschinenbau und Metallbearbeitung, Automatisierungstechnik, Landmaschinenbau und dem Bausektor. Die Mehrzahl der Unternehmen wurde aus dem Freistaat Sachsen gewonnen.
Das Kooperationstreffen des Projektes wurde in den Räumen der Wirtschaftskammer Serbien in Belgrad durchgeführt. Die durch die Wirtschaftskammer gut vorbereitete Eröffnungsveranstaltung fand am 27. September 2007 statt. Neben hochrangigen Vertretern der Wirtschaftskammer war die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland durch Frau Birgit Singer-Carter, Wirtschaftsabteilung der Botschaft, vertreten. Die Veranstaltung wurde durch Frau Olivera Kiro, Leiterin der Abteilung Außenwirtschaft in der Wirtschaftskammer Serbien, eröffnet. Frau Singer-Carter betonte in ihrem Grußwort das große Interesse am Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Serbien. Frau Gordana Utovic, Beraterin der Abteilung Außenwirtschaft und Sekretär der Sektion für Deutschland in der Wirtschaftskammer Serbien erläuterte die dynamische Entwicklung der deutsch-serbischen Wirtschaftsbeziehungen.
Die Betreuung des Kooperationstreffens in Belgrad erfolgte durch die serbischen Partner mit hohem Engagement. Die Vertreter der Wirtschaftskammer standen für Übersetzungen zur Verfügung. Der ursprüngliche Zeitplan der serbischen Wirtschaftskammer musste operative angepasst werden, da die Zeitvorgabe von 10 Minuten pro Gespräch zu niedrig angesetzt war. Die mehrstündigen Kooperationsgespräche verliefen in einer sehr guten kooperativen Atmosphäre. Sie dienten in erster Linie den Aufbau von Kontakten und der Geschäftsanbahnung.
Die Unternehmen waren mit der Organisation und Durchführung des Kooperationstreffens weitestgehend zufrieden. Nicht immer konnten die Geschäftserwartungen erfüllt werden. Die deutschen Unternehmen waren vorrangig am Absatz ihrer Produkte und dem Angebot ihrer Dienstleistungen in Serbien interessiert. Dagegen konzentrierte sich das Interesse der serbischen Unternehmen auf die Erbringung von Zulieferleistungen für die deutschen Partner. Das Feedback der serbischen Unternehmen wird gegenwärtig durch die Wirtschaftskammer Serbien eingeholt. Nach Aussage der Verantwortlichen der Kammer wurden die Erwartungen mehrerer Unternehmen erfüllt. Aus diesem Grund zeigte sich die Wirtschaftskammer an einer Fortführung der Kontakte sehr interessiert.
Aus der Sicht des TGZ Bautzen war das Kooperationstreffen erfolgreich. Das TGZ konnte erste Erfahrungen bei der Organisation eines solchen Treffens außerhalb der EU sammeln. Die serbischen Unternehmen aus der Metallbranche wurden nach Bautzen zum 3. Ostsächsischen Maschinenbautag Mitte November eingeladen. Die Hannover Messe und die Zuliefermesse in Leipzig sollen auch zukünftig für die Weiterentwicklung der Geschäftsbeziehungen zwischen Unternehmen der beiden Länder genutzt werden.
Steckbrief
- Zeitraum: 2007
- Fördermittelgeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
- Budget: 27.000 €