Frühere Kunst im TGZ: Claudio Ravenstein

Spachtel Oelmalerei von Claudio Ravenstein

Nachdem Claudio Ravenstein im Alter von 16 Jahren sein Zuhause im Schwarzwald verlassen hatte, entdeckte er die Straßenmalerei. In den späten 1970er Jahren malte Claudio mehrere Werke auf die Piazza de la Signoria in Florenz, darunter Raphaels “Die Verklärung”, “Galatea” und die “Sixtinische

Nachdem er 1982 nach Großbritannien gezogen war und festgestellt hatte, dass die Straßenmalerei dort entschieden weniger fruchtbar war als in Italien, entwickelte er eine Technik, um Pastellfarben auf Holzbrettern zu konservieren. In dieser Zeit bewegte er sich auch in das Medium des Tattoos. Vielleicht war es sein Eintauchen in die Rock’n’Roll-Szene, in der er für eine Reihe von Bands getrommelt hatte, oder einfach eine neue Welle der Tätowierungskultur, die ihn mitgerissen hatte, denn bald verwandelte er einen alten Fischladen in einer belebten Straße in Bristol in ein Tattoo-Studio, wo sich Menschen mit einer nackten Fläche auf der Haut und einer Vision auf eine lange Warteliste eintragen mussten.

Eine lang gehegte Leidenschaft für Trickfilm-Animation führte ihn an die Universität von Wales in Caerleon, Newport wo er im Jahr 2000 seinen Studienabschluss machte. Während seines Studiums trat er dem in Bristol ansässigem Unternehmen “Bolexbrothers” bei und wurde von 2000 bis 2002 zum 2D-Hauptanimator. Bolexbrothers waren zu dieser Zeit das führende Animationsunternehmen in Großbritannien und gewann eine Reihe von Auszeichnungen sowie Aufträge für Nike, Fanta, Nestle Ice-Tea, Lego, Kellogg und Budweiser.

2003 zog er nach Berlin, um “Animation-Berlin” zu gründen, wo er an einer faszinierenden Reihe grafischer, animierter und künstlerischer Projekte arbeitete. Doch der Drang neue Dinge und Orte zu entdecken, sowie der unaufhörliche graue Himmel in Deutschland, trieb Claudio dazu, Berlin hinter sich zu lassen. Er segelte mit seinem Boot durch die Ostsee, hinunter zum Mittelmeer und verliebte sich in die Insel Frioul, die einst die Quarantäneinsel der Stadt Marseille war, und machte sie drei Jahre lang zu seiner Heimat, bevor er nach Italien weiter segelte. Da er nicht wusste, wo er sein Terpentin auf seinem kleinen Boot aufbewahren sollte, verbesserte er seine Fähigkeiten in der Spachtelölmaltechnik und hat seitdem keinen Pinsel oder Terpentin für seine Bilder verwendet.

Zurück in Deutschland war er erstaunt über die Schönheit der hügeligen Landschaft der Oberlausitz und die einzigartige Architektur der Umgebindehäuser, in Solches er selbst auch
einzog, um an größeren Projekten, Malerei und Skulpturen zu arbeiten.

Kontakt

Claudio Ravenstein

c.ravenstein@yahoo.com

www.claudioravenstein.com